die zum Teil günstigeren Arbeitsbedingungen im Stellungs- bau brachten es mit sich, daß auch die bisher regelmäßig erscheinenden Arbeiter mehr und mehr den Betrieben fern- blieben. Sämtliche Betriebe sahen sich dadurch gezwungen, anstelle des Einsatzes freiwilliger Arbeitskräfte die Ka- sernierung der wenigen noch vorhandenen Kräfte in den Werken durchzuführen und die damit verbundenen Schwierig- keiten - Bewachung, Verpflegung, Unterbringung usw. - in Kauf zu nehmen. Trotzdem konnten bis zum 1.9. rd.1000 polnische Gefolgschaftsmitglieder der Betriebe nach den Verlagerungsorten in Marsch gesetzt werden, deren Zahl sich nach Abschluß der Räumungen entsprechend der Zahl der verfügbaren Leute steigerte. Da trotz wiederholter Vorstellungen und Einschaltung des AOK.9 die Lagerleitung des Durchgangslagers Pruszkow sich zur Freigabe evakuier- ter Warschauer Rüstungsarbeiter zum unmittelbaren Abtrans- port zu den Verlagerungsbetrieben nicht entschließen konn- te, wurde über den Stadtkommissar Pruszkow eine Polizei- Aktion zur Erfassung von Arbeitskräften für die Rüstungs- betriebe veranlaßt. Sie hatte jedoch nur ein geringes Er- gebnis und sie mußte im Hinblick auf den starken Kräfte- einsatz als mißglückt bezeichnet werden. Es konnten daher lediglich die in den einzelnen Werken kasernierten Kräfte, deren Zahl sich trotz der scharfen Bewachungsmaßnahmen durch Entweichungen täglich verringerte, zwangsweise in das Reich umgesetzt werden. Infolge der Einengung des Kampfgebietes in War- schau konnte im Laufe des Monats September neben der Fortsetzung der laufenden Räumungen die Räumung freige- kämpfter und neu erkundeter Betriebe durchgeführt werden. Auch während dieser Zeit erschwerten Feuerüberfälle in sonst freigekämpften Stadtteilen die Räumungen und brach- ten Verluste mit sich. Besonders hoch waren die Ausfälle bei der ständig unter Beschuss liegenden Lok.-Fabrik, deren Räumung nur durch Einsatz von Panzer-Loks ermög- licht wurde. Die nach dem Räumungsabschluß und der durch die Truppe durchgeführten Sprengungen der W= Betriebe in Praga weitergeführten Restraumungen mußten mit dem 10.9. beendet werden, da mit diesem Tage russischer Artillerie- beschuss auf das Bahngelände und das Stadtgebiet einsetzte und