-313- Juli 1942 Der bisher bei den im Judenviertel liegenden Firmen herrschende Ma- schinenmangel konnte im Zusammenhang mit der Evakuierungsaktion be- hoben werden, da die Juden die Maschinen freiwillig anboten. Das Kommando war fortgesetzt bemüht, mit dem SS-und Polizeiführer und anderen Dienststellen die Schwierigkeiten, die entstanden, zu beseiti- gen und die für die Fertigung notwendigen jüdischen Arbeitskräfte si- cherzustellen. Auch soll eine Aufenthaltserlaubnis für die nächsten Angehörigen der jüdischen Arbeiter erreicht werden. Da die Aktion noch im Gange ist, kann noch kein abschließender Be- richt gegeben werden. Es sei nur erwähnt, dass im Ghetto selbst eine starke Unruhe herrschte und die aufgeregte Menge in Massen auf den Straßen sich ballte, dadurch den Verkehr beeinträchtigte und mit Auf- wendung von starken Gewaltmitteln die notwendige Ordnung erhalten wur- de. Das Kommando legte mit den Polizei-und anderen zivilen Dienststellen genau fest, welche Betriebe in wehrwirtschaftlichem Interesse im Ghetto mit jüdischen Arbeitskräften weiter geführt werden sollen. Die Vorarbeiten zur Eingliederung jüdischer Arbeitskräfte in die Fer- tigung wurden weitergeführt, sind jedoch durch die neue Aktion im jü- dischen Wohnbezirk in Frage gestellt. Die am 1.6.42 vom OKW.Rü Amt angeordnete Errichtung eines neuen Rü Kdos.in Radom wurde am Ende des Monats durchgeführt. Der Bereich des neuen Kommandos erstreckt sich auf den gesamten Distrikt Radom. Lei- ter des Kommandos wird der Kommandeur des Rü Kdos Lemberg, Obstlt.Süß- muth, während der Leiter der ehemaligen Aussenstelle Radom das Rü Kdo. in Lemberg übernimmt. Die Übergabe und Übergabe der Geschäfte wurde am 27.7.42- begonnen, ist aber am Ende des Monats noch nicht abgeschlossen gewesen. Der Ge- schäftsgang des Kommandos erfuhr durch diese organisatorische Ände- rung im Berichtsmonat keine Veränderung. [Unterschrift] Hauptmann u.Adjutant Oberst u.Kommandeur